Deutsche mit der größten Internet-Kompetenz
Obwohl sich viele Internetnutzer über Bedrohungen und Risiken im Netz bewusst sind, lassen sie dennoch Sicherheitsvorkehrungen schleifen. Eine neue Studie von NordVPN zeigt, dass viele User nicht die passenden Tools benutzen, um sich vor der Bedrohung durch Cyberkriminelle zu schützen. Obwohl Deutschland den ersten Rang in der Studie belegt, deutet die Untersuchung darauf hin, dass die globale Gesellschaft als Ganzes die Cybersicherheit noch nicht ernst genug nimmt, und dass auch in Deutschland noch viel Aufklärungsbedarf besteht.
Europäer sorgen sich am meisten um ihre Privatsphäre
NordVPNs National Privacy Test wurde in 192 Ländern mit mehr als 48.000 Teilnehmern durchgeführt. In den 21 Ländern mit den meisten Teilnehmern haben die Forscher aber noch genauer hingeschaut und so ein detailliertes Bild der Regionen mit der höchsten Internet-Kompetenz zeichnen können.
Die Teilnehmer wurden gefragt, wie sie die Genehmigungen ihrer Apps verwalten, welche Informationen sie in sozialen Medien teilen, welche Tools sie zum Schutz ihrer Privatsphäre benutzen oder wie strikt sie die Richtlinien verschiedener Services einhalten.
9 von den 10 Ländern mit der größten Internet-Kompetenz liegen in Europa, angeführt von Deutschland. Teilnehmer aus Deutschland haben in allen getesteten Bereichen herausragende Ergebnisse erzielt. Bei den Grundlagen des Online-Datenschutzwissens erzielten die Deutschen 78,0 von 100 Punkten und liegen damit ganze 5,8 Punkte über dem weltweiten Durchschnitt.
Anscheinend wissen die Menschen in Deutschland sehr gut, dass ein sicheres Passwort eher so aussieht: „kgZ*J.P0WO#r“ als so: „QwertY1234“. 6,5 % von ihnen gaben jedoch an, dass sie immer noch schwache Passwörter wählen.
Des Weiteren sind 82,4 % darüber im Bilde, dass dasselbe Passwort nicht für mehrere Konten verwendet werden sollte. Außerdem wissen sie, wie sich Malware verbreitet und welche Informationen Internetdienstanbieter aufzeichnen.
Auch bei der Testfrage, wie sie sich in Situationen verhalten würden, die mit digitalen Risiken verbunden sind, haben sich die Deutschen mit einer beeindruckenden Leistung von 90,2 von 100 Punkten gut geschlagen. Der weltweite Durchschnitt liegt hier bei 84,2 Punkten.
Bei den digitalen Gewohnheiten fiel das Ergebnis jedoch um einiges schlechter aus und die Deutschen Teilnehmer erreichten nur wenig mehr als die Hälfte der Punkte (53,2 von 100). Es ist nur ein kleiner Trost, dass auch dieses Ergebnis mehr als 6 Punkte über dem Durchschnitt der gesamten Welt (47,1 von 100) liegt.
Am meisten haperte es am Umgang mit den Datenschutzbestimmungen: ganze 36,4 % akzeptieren diese, ohne sie gelesen zu haben.
Die größten Missverständnisse zur Online Privatsphäre
Fast die Hälfte aller Teilnehmer, die im National Privacy Test schlecht abschnitten, glauben, dass das Löschen des Browserverlaufs ihren digitalen Fußabdruck entfernt. Webseiten, Internetanbieter und sogar Regierungen können deine Browsing-Daten aber weiterhin überwachen, selbst wenn du deinen Verlauf schon lange gelöscht hast.
38% der Antwortenden konnten keine Tools zum Schutz ihrer Privatsphäre im Netz benennen. Viele Internetnutzer stimmen Datenschutzrichtlinien zu, ohne sie zu lesen, geben zu viel von sich in sozialen Medien preis und haben nur ein eingeschränktes Verständnis davon, was ein Krimineller mit ihren Daten anfangen kann.
Während Cyberangriffe jedes Jahr rasant zunehmen und Kriminelle unsere Privatsphäre bedrohen, suggerieren diese Ergebnisse, dass viele Leute immer noch leichte Beute für Hacker und Datendiebe sind. Zum Glück ist die Verbesserung deiner Sicherheit kein Hexenwerk und jeder ist dazu in der Lage.
Wie du deine Online Privatsphäre verbesserst
- Benutze ein sicheres Passwort. „Passwort123“ und „123456“ sind schwache Passwörter. Wir empfehlen eine Kombination aus Ziffern, Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuchstaben. Benutze außerdem nie das gleiche Passwort für all deine Accounts. Jedes Passwort sollte einzigartig sein.
- Aktiviere Zwei-Faktor-Authentisierung. Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgt für zusätzliche Sicherheit, da du deine Identität mit einem Token, SMS oder App bestätigen musst. Du kannst auch einstellen, dass deine Geräte und Accounts biometrische Authentisierung benutzen, obwohl das nicht immer so sicher ist, wie es scheint.
- Prüfe deine App Genehmigungen. Einige Apps könnten Zugriff auf mehr Tools deines Smartphones haben, als sie wirklich brauchen, um zu funktionieren. Geh durch deine Einstellungen und passe die Genehmigungen entsprechend an. Wenn ein Taschenrechner oder eine Spiele-App Zugriff auf deine Kamera hat, sollte das hinterfragt werden.
- Teil nicht zu viel auf Social Media. Die beste Lösung ist, deine Social Media Accounts auf „privat“ zu stellen. Sonst können Kriminelle Informationen über dich durch Seiten wie Facebook und Instagram sammeln und diese für eine Social-Engineering-Attacke nutzen. Versuche, weder deine E-Mail-Adresse noch deine Telefonnummer oder deinen Standort online zu teilen.
- Nutze ein VPN. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) verschlüsselt deinen Verkehr, damit niemand sehen kann, was du online machst oder welche Webseiten du besuchst. Die NordVPN App verringert die Gefahr gehackt zu werden und verbessert deine generelle digitale Sicherheit. Mit nur einem NordVPN Account kannst du bis zu zehn Geräte schützen, einschließlich deines Smartphones, SmartTVs und Routers. NordVPN bietet außerdem die integrierte Bedrohungsschutzfunktion, die Tracker, Viren, Werbung und schädliche Webseiten blockiert.
Willst du sehen, wie andere Länder abgeschnitten haben? Schau dir den kompletten Bericht an.